Vor genau 30 Jahren, am 9. November gegen 20 30 Uhr – mein Bruder und ich waren wohl schon im Bett, stürmte meine Mama tränenüberströmt in unser Kinderzimmer und sagte aufgeregt, dass wir Kinder aufstehen sollen und uns vor den Fernseher setzen sollen.
Meine Mama weinte vor Freude und mein Papa jubilierte. Der eiserne Vorhang wäre gerade gefallen. Ich sah mit meinen 9 Jahren allerdings gar keinen Vorhang im Fernsehen, sondern nur glückliche hupende Menschen in völlig alten Autos und komischen Frisuren. Alle fielen sich in die Arme und waren glücklich. Das war der Fall der Berliner Mauer und das Ende des kalten Krieges.
Ich wurde gerade gestern durch verschiedene Rückblicke im TV wieder daran erinnert – und weinte vor Rührung – genau wie damals meine Mama (und auch diesmal fragte mich meine kleine Tochter, warum ich jetzt weine, wenn doch da was Tolles passiert ist).
Die Mauer wurde größtenteils entfernt, innere Mauern bestehen bestimmt bis heute noch.
Wie sieht es mit deinen inneren Mauern aus, die nicht sichtbar sind, jedoch spürbar? Die innere Firewall sozusagen? Mauern schützen angeblich vor feindlichem Angriff. Mauern können jedoch auch einsam machen, weil sie Begegnung unmöglich machen. Auch die Begegnung mit sich selbst. Weil die Angst zu groß ist, dem eigenen Schmerz zu begegnen und da durchzutauchen.
Diese Mauern (Glaubenssätze, alte Verhaltensmuster, Trigger) haben wir irgendwann in unserer Lebensgeschichte aufgebaut, um uns vor Verletzungen eben zu schützen. Das war in diesen Momenten auch gut so. Irgendwann werden diese inneren Mauern aber hinderlich für unsere persönliche Weiterentwicklung. Entwicklung, so sagte mein lieber Uniprofessor Dr. Peter Stöger immer, ist „innenliegendes nach Außen“ zu bringen. Das Innenliegende kann so natürlich nie nach aussen kommen, weil es ja innerhalb der Mauern feststeckt. Mauern sollen aber nicht gewaltsam nieder gerissen werden, sondern Schritt für Schritt achtsam abgebaut werden.
Wie das gehen soll, fragst du dich jetzt?
Es geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber es geht. Wichtig dabei ist, dass du zuerst einmal wahrnimmst, wo sich Mauern aufgebaut haben, und wo sie dich in deinen Beziehungen tatsächlich stören. Schreibe dir ein paar Tage lang mal auf, was dir auffällt, gehe also in die Vogelperspektive und beobachte dich. Wenn du einen Schritt weiter gehen willst, dann vertrau dich deinen engsten Menschen an und frage sie, was sie beobachten können. Ich helfe dir natürlich auch gerne dabei – schreib mir gerne unter christiane@freundinimspiegel.com und wir vereinbaren dann ein kostenloses Coachingsgespräch, damit du mich und meine Arbeit besser kennen lernen kannst.
Mauern sind da, um abgebaut zu werden und das ist eine Herausforderung für uns alle – immer wieder!
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