Wenn du – wie ich ein Kind der 80 er und 90er bist, dann kannst du dich noch gut an die Werbung „weil ich es mir Wert bin“ erinnern. Das war der Slogan einer bekannten Kosmetikfirma – sie stellte Shampoo her, glaub ich.
Was ist eigentlich unser Selbst -wert und wie spüre ich den überhaupt?
Habe ich ein großes Selbstbewusstsein, wenn mein Selbstwert hoch ist? Wie stärke ich meinen Selbstwert eigentlich?
Ich beziehe mich da natürlich auf die von mir verehrte Virgina Satir, eine der Pionierinnen der systemischen Familientherapie. Sie hat das wundervolle Buch „Selbstwert und Kommunikation“ geschrieben – ein Klassiker in unserer systemischen Welt.
Virginia Satir schreibt übrigens in einer sehr klaren und gut verständlichen Sprachen und ist auch wirklich für NichtTherapeutInnen wirklich gut zu lesen. Unseren Selbstwert beschreibt sie als „inneren Pot“, der immer wieder gefüllt werden muss – und zwar von uns selbst.
Selbstwert ist der Wert, den man sich selbst zuschreibt. Selbstwert bedeutet eigene (Selbst)Wertschätzung.
Wenn man einen mangelnden Selbstwert hat, kann das zu Ängsten und Depressivität führen – aber auch zu intensiver innerer Suche und Arbeit an sich selbst.
Natürlich kann man da jetzt wieder sagen – ich habe keine hohen Selbstwert, weil ich als Kind nicht wertgeschätzt wurde, weil ich ausgegrenzt wurde etc…
Aber für ein gutes Selbstwertgefühl ist es nie zu spät, weil wir es in der Hand haben, heute zu starten und uns liebevoller und geduldiger zu betrachten und ja, uns auch einfach auch ab und an zu loben und eben – wert -zu – schätzen.
Dabei können dir folgende Fragen helfen:
Selbst Wert. Was ist für mich wertvoll und wie be-werte ich mich eigentlich?
Wie sieht man mir an, dass ich einen guten Selbstwert habe?
Welche Menschen in deinem Umfeld bewunderst du für ihr gutes Selbstwertgefühl? Für ihren gelassenen Umgang mit sich selbst? Wie bewegen sie sich? Wie reagieren sie auf Dinge, die vielleicht nicht so perfekt laufen?
3 Übungen zur Stärkung deines Selbstwertgefühl
Übung 1
· Schnapp dir ein Blatt Papier, einen Bleistift und stelle dir den Wecker auf 3 Minuten – los geht’s: Jetzt schreibst du alles auf, was du an dir magst:
· – Körper
· – Eigenschaft
· – Situationen, in denen du mutig warst, freundlich warst, etwas erreicht hast, vielleicht auch Fehler zugegeben hast.
X Bonusübung: Bitte ein Freundin/Freund von dir, dich mit deinen positiven Eigenschaften zu beschreiben – welche Fähigkeiten schätzt er/sie an dir am meisten?
Übung 2
Spiegel Übung
Spiegelübung: Nimm dir 1 Minute Zeit (Wecker stellen!) und schau dir in den Spiegel. Was schätzt du an dir? Sage es dir laut und schau dir dabei selbst in die Augen.
· Bsp: ….Dein Vorname … ich schätze an dir, ….ich respektiere mich
Übung 3
STOP and Go
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie bestimmen deine Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten . Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. (aus dem Talmud)
Wusstest du, dass wir tagtäglich mehr als 60.000 Gedanken denken? Welche davon nimmst du bewusst wahr? Was sind Gedanken, die dir gut tun und welche Gedanken ziehen dich emotional „herunter“? Versuche mind. 3 mal täglich auf deinen innere Stop Taste zu drücken und deine Gedanken kurz zu sortieren. Wann immer du negative Gedanken hast – geh kurz hinaus oder steh auf – dreh eine kleine Runde – auch wenn es nur in den anderen Raum ist und atme 3x tief ein und aus, damit sich deine Gedanken wieder neu sortieren können und du dich wieder neu ausrichten kannst.
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